Die Chroniken von Toronia. Die Prophezeiung by J. D. Rinehart

Die Chroniken von Toronia. Die Prophezeiung by J. D. Rinehart

Autor:J. D. Rinehart [Rinehart, J. D.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733601782
Herausgeber: FISCHER E-Books
veröffentlicht: 2015-08-09T16:00:00+00:00


Das ganze Lager war in Aufruhr. Alle bauten Zelte ab, packten Vorräte in Säcke und Kisten, schirrten Pferde an und löschten Feuer. Fessan war überall gleichzeitig. Wann immer er Elodie begegnete, lächelte er sie an, als ob er immer gewusst hätte, dass es richtig war, an sie zu glauben. Hoffentlich enttäusche ich ihn nicht, dachte sie.

Elodie, die nicht recht wusste, was sie tun sollte, ging zu ihrem Zelt zurück, fand aber stattdessen Palenie, die schon die Planen aufrollte und die Stangen verstaute.

»Kann ich helfen?«, fragte Elodie.

»Ach, schon gut«, antwortete Palenie und warf ihr Bärenfell auf den Haufen. »Das ist schon der Rest. Wir werden unterwegs sein, noch bevor der Mond aufgeht.«

Elodie nickte. Alles geschah so schnell, und sie war es gewesen, die diese Lawine ausgelöst hatte. Es war überwältigend.

Palenie kam zu ihr herüber. »Es wird alles gut werden.« Sie lächelte. »Du warst großartig vorhin. Du hast dich wie eine Königin angehört.«

Elodie erwiderte das Lächeln. »Wirklich?«

»O ja, Prinzessin. Ihr hättet Stowns Gesicht sehen sollen. Er hat ausgesehen, als hätte er etwas Verfaultes gegessen.«

Die Mädchen lachten. Elodie spürte Wärme in sich aufsteigen und bemerkte, dass sie zum ersten Mal glücklich war, seit sie Ritherlee verlassen hatte. Der Einzige, der sie sonst zum Lachen gebracht hatte, war Samial gewesen.

Samial.

»Ich muss noch was erledigen«, sagte Elodie. »Wird nicht lange dauern!«

Sie eilte zurück in die Weinenden Wälder.

Er wird mitkommen, dachte sie. Das muss er einfach.

Auf dem Weg kam sie an Rotho vorbei, der Speere auf einen Wagen lud. Als er sie sah, kam er gleich zu ihr. Er war schlank, hatte breite Schultern, und sein Brustpanzer schimmerte in der Spätnachmittagssonne. Am Gürtel hing eine schmale Klinge.

»Prinzessin.« Er begrüßte sie mit einer eleganten Verbeugung.

Er sieht wie ein Ritter aus, dachte Elodie. Vielleicht war der Dreizack gar kein zusammengewürfelter Haufen, wie sie zuerst gedacht hatte.

»Als ich hörte, dass einer der drei beim Dreizack mitkämpft, konnte ich es kaum glauben«, sagte Rotho, »aber Eure Ansprache zerstreute alle meine Zweifel. Es ist mir eine Ehre, Euch zu folgen, Prinzessin, wo immer Ihr uns hinführt.« Er zog sein Schwert und ging, die Klinge flach auf den Handflächen, in die Knie. Dann hob er es zu ihr auf. »Mein Schwert ist Euer.«

Elodie wurde von Stolz erfüllt. Palenie hatte gesagt, dass alles gut würde, und vielleicht war das ja die Wahrheit. Denn wenn junge Krieger wie Rotho an sie glaubten, dann mussten doch auch andere folgen? Mit ihm und Samial an der Seite wäre die lange Reise zu ihren Brüdern und zum Thron bestimmt angenehmer.

»Ich danke dir«, sagte Elodie. »Es ist mir eine Ehre.«

Rotho beugte den Kopf noch einmal. Als er sich erhob, eilte Elodie weiter in Richtung der Bäume. Als sie zurückblickte, sah Rotho ihr immer noch nach. Dann hob er die Hand und drehte sich wieder zum Wagen um.



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